Welche Brandrisiken gibt es in Schaltschränken?

Von Gefahren für Leib und Leben, über Sachschäden, bis zu Produktionsausfällen – wenn in elektrischen Geräten Brände entstehen, sind die Risiken und Folgen vielfältig. Trotz immer weiter fortschreitenden Entwicklungen und steigenden Qualitätsstandards, hält sich Elektrizität konsequent unter den Top-Ursachen für Brände. So zeigen Auswertungen, dass in den Jahren 2002 bis 2022 in Deutschland 32% der Brände auf Elektrizität zurückzuführen sind, in Österreich 24% und in der Schweiz 26,6%. Die Relevanz dieser Zahlen verdeutlichen Versicherungsstatistiken wie der Global Claims Review 2022 (AGCS). So waren in Deutschland 37% und in Österreich 40% der Versicherungsansprüche von Unternehmen auf Brände und Explosionen zurückzuführen.

Welche Anforderungen gibt es an Löschanlagen für Schaltschränke?

Schaltschränke sind naturgemäß sehr platzoptimiert gebaut. Löschsysteme müssen entsprechend klein und gut integrierbar sein. Dafür wird ein hoch effektives Löschmittel benötigt, welches direkt im Schaltschrank gelagert wird.

Löschmittel, die Wasser oder Schaum nutzen, sind für Schaltschränke nicht geeignet. Die Löschfolgeschäden wären katastrophal. Benötigt wird ein trockenes Löschmittel, welches keine oder keine schädigenden Rückstände hinterlässt. Geeignet sind dafür Aerosol-Löschmittel, welche zwar geringe Rückstände hinterlassen aber keine Schäden verursachen und einfach gereinigt werden können, oder gasförmige Löschmittel welche gar keine Rückstände hinterlassen, dafür aber deutlich höhere Anforderungen an den Schaltschrank haben.

Je nach Schutzziel können kosteneffektive Stand-Alone Systeme zum Einsatz kommen, oder gesteuerte Varianten. Der Vorteil Letzterer ist, dass z.B. Rauch- oder CO-Melder zum Einsatz kommen können, um Schwelbrände zu erkennen und in der Entstehungsphase zu bekämpfen. Auch kann eine Meldung an übergeordnete Brandmeldeanlagen abgegeben werden, um eine Auslösung in einem Schaltschrank zu signalisieren.

Degesa fire systems setzt ausschließlich umweltfreundliche Löschmittel ein. Nach einer Auslösung können sie einfach in die Atmosphäre entlüftet werden.

Degesa fire systems setzt ausschließlich ungiftige Löschmittel ein. Aufgrund der ständig fortschreitenden Entwicklung gibt es heute keinen Grund mehr giftige Löschmittel einzusetzen.

Aufbau einer Schaltschrank-Löschanlage

Optisch/akustischer Signalgeber

Mittels optisch/akustischem Kombisignalgeber wird die Auslösung unmittelbar am Schaltschrank signalisiert.

Brandmelde- & Löschsteuerzentrale

Die kombinierte Brandmelde- & Löschsteuerzentrale überwacht den Schaltschrank, löst im Brandfall die Löschung aus und gibt Meldungen über den Zustand der Anlage weiter.

Aerosol-Löschgenerator

Die Aerosol-Löschgeneratoren werden direkt im Schaltschrank montiert. Das Löschmittel ist in Form einer Feststoffverbindung bereits im Löschgenerator enthalten und wird bei Aktivierung in einer internen Reaktion erzeugt. Die Aerosol-Löschgeneratoren stehen nicht unter Druck und können flexibel im Schaltschrank montiert werden. Es werden keine Flaschen, Rohre, Düsen oder Druckmesssysteme benötigt und normale Undichtigkeiten wie z.B. Lüftungsschlitze oder Kabelschächte können problemlos kompensiert werden.

Automatische Melder

Mittels automatischer Melder, z.B. Rauch- oder CO-Melder wird der Schaltschrank 24/7 überwacht und Brände schon in der Entstehungsphase erkannt. Um Fehlauslösungen zu vermeiden können mehrere Melder zum Einsatz kommen – für Auslösung müssen dann z.B. mindestens zwei Melder aktiviert werden.

Wie funktioniert eine Schaltschrank-Löschanlage?

Aerosol-Löschanlagen fluten den Schaltschrank mit einem hoch effektiven Löschaerosol, welches die Verbrennungsreaktion des Feuers unterbricht. Die freien Radikale der Flamme können durch das Löschmittel nicht mehr mit Sauerstoff reagieren, sodass der Brand binnen weniger Sekunden gelöscht wird – ohne Sauerstoff zu verdrängen oder den Schrank zu inertisieren.

Das Aerosol steht über längere Zeit im Schaltschrank und bietet in dieser Zeit hervorragende Nachfeuersicherheit. Es ist dabei wesentlich leichter zu handhaben als gasförmige Löschmittel, da es nicht unter Druck ausgestoßen wird und Schaltschränke nicht vollständig dicht sein müssen.