Wie funktioniert der Li-ion Tamer?

Herkömmliche Detektionsmethoden wie z.B. Rauchansaugsysteme oder Rauchmelder können erst im Moment des thermischen Durchgehens eine Meldung abgeben, da die Rauchentwicklung bei Lithium-Ionen-Batterien erst bei zunehmender Hitzeentwicklung und der Zersetzung der Batteriechemie einsetzt. Eine Meldung erfolgt demnach erst an einem Punkt, an dem die Temperatur bereits soweit angestiegen ist, dass eine Entzündung und der Thermal Runaway höchst wahrscheinlich sind.

Bereits einige Minuten bevor die Temperatur der Batteriezelle hoch genug für die Rauchentwicklung ist, werden jedoch kleine Menge Gas freigesetzt. Das Gasgemisch entsteht vornehmlich durch die Zersetzung des Elektrolytmaterials und ist abhängig von verwendetem Elektrolytmaterial und Ladezustand der Zelle. Deshalb lässt sich das „Ausgasen“ nicht zuverlässig mit herkömmlichen Gasmeldern detektieren. Der Li-ion Tamer ist das einzige System seiner Art und speziell auf die möglichen Gase bei Lithium-Ionen-Batterien abgestimmt.

Detektionsmethoden im Vergleich

Sensortyp
Li-ion Tamer GEN
H2
CO
CO2
BMS Spannung
BMS Stromstärke
BMS Temperatur
Aerosol/PM2.5
Ausgasen
Leckage
Elektrolyse
Ausgasen
Leckage
Elektrolyse
Ausgasen
Leckage
Elektrolyse
Ausgasen
Leckage
Elektrolyse
Ausgasen
Leckage
Elektrolyse
Ausgasen
Leckage
Elektrolyse
Ausgasen
Leckage
Elektrolyse
Ausgasen
Leckage
Elektrolyse

Arbeitsprinzip des Li-ion Tamer

Ein Li-ion Tamer GEN3 System ist eine sehr flexibel einsetzbare Lösung für Lithium-Ionen-Batterien. Das System besteht typischerweise aus:

  • Überwachungssensoren die dicht an den jeweiligen Batterien montiert werden, üblicherweise direkt im oberen Teil des Modulracks.
  • Referenzsensoren, um falsch-positive Meldungen zu vermeiden. Das System ist kalibrierungsfrei.
  • Hubs und Ethernet-Switch, um die einzelnen Signale zusammenzuführen
  • Controller um die Daten auszuwerten & weitere Systeme anzusteuern

Das Li-ion Tamer GEN3 System erfordert nur minimalen Betriebs-und Wartungsaufwand und hat eine vergleichbare Lebensdauer wie ein Batteriespeichersystem. Die Reaktion der Gassensoren und die korrekte Ansteuerung von Präventionsmaßnahmen kann mit einem einfachen Test überprüft werden.

Wichtig

Der Li-ion Tamer erkennt das Entweichen von Elektrolytdämpfen aus Lithium-Ionen-Batterien und kann entsprechende Präventions- und/oder Eindämmungsmaßnahmen triggern. Er verhindert Brände und thermisches Durchgehen damit nur mittelbar und stellt keine eigenständige Sicherheitseinrichtung dar.

Technische Spezifikationen

Li-ion Tamer Controller

Der Li-ion Tamer Controller ist ein Industriecomputer, der die Signale der Sensoren aggregiert, verarbeitet und kommuniziert. Die Sensordaten werden mit Zeitstempel versehen und aufgezeichnet und stehen so für die spätere Diagnose nach Ereignissen zur Verfügung. Ein Controller kann bis zu 100 Sensoren verarbeiten.

Die Kommunikation kann über Modbus TCP/IP oder Relais erfolgen, sodass der Integration und Ansteuerung vorhandener Systeme keine Grenzen gesetzt sind.

Li-ion Tamer Hub

Am Li-ion Tamer Hub beginnt die Daisy-Chain-Verbindung der Sensoren für die Stromverteilung und die CAN-Bus Kommunikation. Jeder Hub kann bis zu zwölf Sensoren verwalten.

Die Li-ion Tamer Hubs stehen sowohl mit direkter Stromversorgung als auch als Power-over-Ethernet-Variante zur Verfügung. Vor allem größere Systeme lassen sich dadurch mit wenig Installationsaufwand überwachen.

Li-ion Tamer Sensor

Die Li-ion Tamer Sensoren teilen sich auf in Überwachungssensoren und Referenzsensoren. Die Überwachungssensoren dienen der Erkennung von Elektrolyt- und Lösungsmitteldämpfen und werden im Abluftstrom der jeweiligen Batterieracks oder Module installiert. Die Referenzsensoren werden strategisch in der Nähe von Eintrittspunkten externer Schadstoffe montiert, um falsch-positive Meldungen zu Vermeiden.

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